Der "Leerstand" in Oberhausen

Das Gebäude von Kitev in Oberhausen ist ein faszinierendes Beispiel dafür, wie Leerstand kreativ und nachhaltig genutzt werden kann. Kitev, kurz für “Kultur im Turm e.V.”, ist eine kulturelle Initiative, die sich im Wasserturm am Hauptbahnhof Oberhausen niedergelassen hat. Der Wasserturm, ein markantes Gebäude aus dem Jahr 1897, war viele Jahre lang ungenutzt, bevor Kitev es in ein lebendiges Zentrum für Kunst und Kultur verwandelte.

Geschichte des Wasserturms

Der Wasserturm wurde 1897 erbaut und diente ursprünglich der Wasserversorgung des Bahnhofs und der umliegenden Gebiete. Mit der Zeit verlor er seine ursprüngliche Funktion und stand lange Zeit leer. Der Leerstand des Wasserturms war symptomatisch für viele historische Gebäude in postindustriellen Städten, die oft vernachlässigt werden und im besten Fall als stille Zeitzeugen der Vergangenheit überdauern.

Die Initiative Kitev

Kitev wurde 2006 von einem internationalen Team von Künstlern und Kulturschaffenden gegründet. Die Initiative hat es sich zum Ziel gesetzt, den Wasserturm als Kulturzentrum zu revitalisieren und einen Raum für kreative und soziale Projekte zu schaffen. Kitev nutzt den Turm als Atelier, Veranstaltungsort und Treffpunkt für Künstler, Kulturschaffende und die lokale Gemeinschaft.

Projekte und Aktivitäten

Seit seiner Gründung hat Kitev eine Vielzahl von Projekten und Veranstaltungen organisiert, die weit über die Grenzen von Oberhausen hinaus bekannt geworden sind:

1. Kunstausstellungen: Der Wasserturm bietet regelmäßig Raum für Ausstellungen zeitgenössischer Kunst. Die beeindruckende Architektur des Turms bildet dabei eine einzigartige Kulisse für die Werke der Künstler.
2. Kulturelle Veranstaltungen: Neben Ausstellungen finden im Wasserturm auch Konzerte, Lesungen und Filmvorführungen statt. Diese Veranstaltungen ziehen Besucher aus der gesamten Region an und beleben das kulturelle Leben in Oberhausen.
3. Soziale Projekte: Kitev engagiert sich auch in sozialen Projekten, die die Integration von Flüchtlingen und Migranten fördern. Durch Workshops und gemeinsame Aktivitäten wird der kulturelle Austausch gefördert und ein Beitrag zur sozialen Kohäsion geleistet.
4. Internationale Kooperationen: Kitev arbeitet mit Künstlern und kulturellen Institutionen aus der ganzen Welt zusammen. Diese internationalen Kooperationen bringen frische Ideen und Perspektiven nach Oberhausen und stärken das Netzwerk der Kulturschaffenden.

Auswirkungen auf Oberhausen

Die Arbeit von Kitev hat deutliche positive Auswirkungen auf Oberhausen und die Umgebung:

• Revitalisierung eines historischen Gebäudes: Durch die Nutzung des Wasserturms als Kulturzentrum wurde ein bedeutendes Stück Industriegeschichte bewahrt und gleichzeitig mit neuem Leben gefüllt.
• Kulturelle Bereicherung: Kitev hat dazu beigetragen, das kulturelle Angebot in Oberhausen zu erweitern und die Stadt als kreativen und lebendigen Ort zu positionieren.
• Soziale Integration: Die sozialen Projekte von Kitev tragen zur Integration und zum kulturellen Austausch bei, was das Zusammenleben in der Stadt stärkt.

Zukunftsperspektiven

Die erfolgreiche Transformation des Wasserturms durch Kitev zeigt, dass kreativer Umgang mit Leerstand nicht nur möglich, sondern auch äußerst gewinnbringend für die Stadtentwicklung sein kann. In Zukunft könnten ähnliche Initiativen dazu beitragen, weitere leerstehende Gebäude in Oberhausen zu revitalisieren und neue kulturelle und soziale Impulse zu setzen.

Insgesamt ist das Kitev-Projekt ein herausragendes Beispiel dafür, wie man den Herausforderungen des Leerstands kreativ und nachhaltig begegnen kann. Es zeigt, dass mit Engagement, kreativen Ideen und internationaler Zusammenarbeit historische Gebäude eine neue Bedeutung und Funktion finden können, die weit über ihre ursprüngliche Nutzung hinausgeht.